Thomas P., 54

Ich habe 30 Jahre als Landschaftsgärtner gearbeitet und bin dann wegen meines Alkoholkonsums immer unzuverlässiger geworden. Normalerweise wäre ich unkündbar gewesen, aber dadurch, dass ich immer wieder unentschuldigt gefehlt habe, habe ich selbst für meine Entlassung gesorgt. 2015, nach der Kündigung aus dem Job und meiner Scheidung, war ich erst in Hirtenstein, und dann im Hans-Scherer-Haus. Ich bin nach der Entgiftung wohnungslos gewesen, keine Wohnung, keine Arbeit. Damals habe ich dann Herrn J. getroffen, den kannte ich von der Zeit im Hans- Scherer- Haus. Der war schon hier im HA, und dann habe ich mich hier beworben. Jetzt bin ich etwas über 2 Jahre hier.

Das Wichtigste für mich, wenn ich die letzten 2 Jahre zurückblicke, ist, dass ich meine alte Struktur wiedergefunden habe. Regelmäßig aufstehen, schlafen, das ist ganz wichtig für mich. Der Rhythmus, wenn ich das habe, dann komme ich wie ein Zug auf die Gleise. Ich brauche den regelmäßigen Ablauf. Und dass es hier einen großen Garten gibt, das war eigentlich die Hauptsache. Ich habe in Hirtenstein, im Hans-Scherer-Haus, überall die Gärten gemacht. Garten ist mein Leben.

Hier im Haus habe ich meine Sicherheit. Ich hätte schon vor 1 Jahr in die TWG ziehen können, aber ich habe die Sicherheit hier im Haus noch gebraucht. Ich brauche die Gemeinschaft im HA. In der TWG bin ich zu viel allein, und dann ist der Griff zur Flasche nicht weit. Ich will aber nicht den Rest meines Lebens hier verbringen, irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, dann wird es für mich weiter gehen. Aber es ist wichtig, den Zeitpunkt reif werden zu lassen. Das, was ich jetzt habe, will ich auf keinen Fall kaputt machen.

Durch den Alkohol, die Epilepsie, die Bandscheiben-OP und die Schulterverletzung habe ich einen Schwerbehindertenausweis bekommen, daher werde ich als nächstes einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente stellen. Arbeiten möchte ich schon gern weiter, aber weniger und auf selbständiger Basis. Überstürzen will ich nichts, aber irgendwann muss es auch für mich weiter gehen.

Hier habe ich eine Menge gelernt. Die ganzen unterschiedlichen Charaktere zu erleben, wie die das für sich machen und bewältigen, mal mehr, mal weniger. Das ist mehr als Therapie, weil es im wirklichen Leben spielt. Wenn du nicht zu engstirnig denkst, kannst du hier eine Menge mitnehmen.

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